Ein Leitfaden für Entwicklungsprojekte bei IK Elektronik
„Das erste Haus baue für Deinen größten Feind, das zweite für Deinen besten Freund und das dritte Haus für Dich selbst.“
Diese klare Weisheit gilt auch für Nicht-Architekten: Selbst wenn das notwendige Handwerkszeug und Fachwissen vorhanden ist um anspruchsvolle Projekte bearbeiten zu können – wenn die Erfahrung fehlt, wird Projekterfolg zur Glückssache.
Aber verzweifeln Sie nicht! Wir zeigen Ihnen, wie in Zusammenarbeit mit IK Elektronik Entwicklungsprojekte für Funkelektronik sicher ablaufen und wie mit Sicherheit passende Häuser entstehen. Hier kommt für Sie die Erfahrung aus mehr als 450 Projekten bei IK Elektronik:
Von der Anfrage zum Konzept
Anfang eines jeden Entwicklungsprojekts ist eine Idee oder ein Bedarf in Form einer Anfrage unseres Kunden. Umfang und Ausgereiftheit der Idee oder des Bedarfes können jedoch sehr unterschiedlich sein. Fragen Sie uns!
Der einfachste Fall: Nur eine Produktidee ohne Details.
Hier besteht die gemeinsame Aufgabe, aus den vorhandenen Unterlagen, Mustern und Vorstellungen ein gemeinsames Verständnis von der Aufgabe zu erarbeiten. Das geht am besten in Form eines Workshops, in dem alle Informationen, Möglichkeiten und Erwartungen ergebnisoffen besprochen werden. Die Mitarbeiter von IK Elektronik sind in diesem Fall kritische Hinterfrager und stellen technische Möglichkeiten, Ablauf und Risiken einer Entwicklung dar. Die wesentliche Aufgabe besteht im Erfassen und Sortieren der vorhandenen Informationen, um die wichtigen Anforderungen herauszuarbeiten und um die Aufgabenteilung zwischen IK Elektronik und allen anderen Beteiligten zu klären. Danach wird es möglich sein den Entwicklungsumfang abzuschätzen und ein Angebot abzugeben.
Der üblichste Fall: Genaue Vorstellungen vom Produkt und Bedarf an Know-how für die Funkelektronik.
Das gemeinsame Verständnis für die Entwicklungsaufgabe und das Entwicklungsziel sind meist bereits recht gut. Nach wenigen Rückfragen gelingt es den Mitarbeitern von IK Elektronik oft, einen Vorschlag zur Funkelektronik zu machen, den Aufwand abzuschätzen und ein Angebot abzugeben.
Der ausgereifteste Fall: Ein Lastenheft mit allen zu erfüllenden Anforderungen an das Produkt.
Wenn unsere Kunden über technisches und Projektverständnis verfügen und z.B. Aufträge wegen fehlenden interner Ressourcen ausgeben, existiert häufig ein bereits detailliertes Lastenheft, in dem die erwartete technische Lösung und auch Details zur Dokumentation und zum Projektablauf niedergeschrieben sind. In diesem Fall halten wir uns an die technischen Vorgaben, und es ist häufig direkt möglich den Arbeitsumfang abzuschätzen und ein Angebot zu erstellen.
In allen Fällen werden alle Anforderungen in einem Dokument / Pflichtenheft niedergeschrieben und dienen als verbindliche Zielvereinbarung für die nachfolgende Entwicklung. Änderungen sind selbstverständlich auch nach Vereinbarung der Anforderungen jederzeit auf Wunsch unserer Kunden möglich, führen aber in der Regel auch zu einer Änderung des Umfangs und Zeitplans des Auftrags und häufig zu Mehraufwand.
Wenn die ersten Gespräche noch Fragen offenlassen, kann es erforderlich sein Muster zu untersuchen, Berechnungen anzustellen oder ein Konzept zu erarbeiten. Diese Leistungen erfolgen immer in enger Abstimmung mit unserem Kunden. Sie können bei IK Elektronik durchaus einige Tage und Wochen in Anspruch nehmen und werden in einem umfassenden Report dokumentiert. Neben dem Report entsteht auch ein verbindliches Angebot für die eigentliche Entwicklung. Wir bieten unseren Kunden die Leistungen „Konzeptphase“ an und rechnen diese als Dienstleistung nach entstehendem Aufwand ab. Wichtig dabei: Das Konzept dient nicht der Erarbeitung von Know-how bei IK Elektronik, sondern der Klärung aller Anforderungen und der Erarbeitung eines optimalen Lösungsansatzes. Eine gute Konzeptarbeit spart also im Vergleich zu nachträglichen Änderungen der Anforderungen Aufwand und Kosten und sorgt für sicheren Projekterfolg.
Ablauf eines Entwicklungsprojekts
Ein möglicher Fall: Es bleibt bei der Dienstleistung.
Selbstverständlich können wir unsere Leistungen auch in enger Absprache und auf Anforderung unserer Kunden erbringen ohne ausgereifte Anforderungen zu vereinbaren. Häufig unterstützen wir auf diese Weise die Mitarbeiter in der Entwicklungsabteilung des Kunden mit unseren Leistungen wie Antennenentwicklung, Schaltplan-Reviews, Layoutberatung, Recherchen und Berechnungen, Musteraufbau und Muster-Inbetriebnahme. In diesem Fall bieten wir unsere Leistungen als Dienstleistung an und rechnen nach tatsächlich entstehendem Aufwand ab. Kaufmännische Basis dieser Arbeiten bildet die Bestellung eines Budgets oder Limits, das nach Absprache und variabel genutzt werden kann.
Ein üblicher Fall: Es wird ein Werkvertrag, also ein fester Leistungsumfang mit fixen Inhalten, Terminen und Kosten vereinbart.
Die Anforderungen sind vereinbart und aufgeschrieben, ein Konzept ist erstellt, und vielleicht sind auch bereits erste Versuchsaufbauten entstanden. Jetzt kann es in die eigentliche Produktentwicklung gehen. Für die Sicherung des Erfolgs der Entwicklung sind im Normalfall mehrere Musterphasen erforderlich:
Erster Prototyp: A-Muster
Das A-Muster soll bereits die wesentlichen Eigenschaften des späteren Produkts haben. Es weist bereits die notwendige Größe auf. Die wesentlichen Eigenschaften werden durch Simulation, Berechnung und auch im Labor am Muster geprüft und sichergestellt. Die Ergebnisse werden mit der Fertigung synchronisiert. Muster werden erstellt und an unseren Kunden zusammen mit der Dokumentation der Arbeiten geliefert.
Zweiter Prototyp: B-Muster
Bei komplexen Produkten und Anforderungen kann es erforderlich sein, die Ergebnisse des A-Musters in einem weiteren Zwischenschritt „B-Muster“ weiter zu entwickeln, ohne dabei bereits die Serienreife als Ziel zu definieren. Auch hier werden Muster erstellt, getestet und optimiert, die Ergebnisse dokumentiert und Muster geliefert.
Serienmuster: C-Muster
Diese letzte Musterphase führt zum Serienprodukt. Die entstehenden Muster sind mit Serienwerkzeugen und -prozessen gefertigt und werden umfassend unter allen relevanten Betriebsbedingungen getestet und qualifiziert. Häufig wird hier bereits eine größere Anzahl an Mustern gefertigt, die für Feldtests, für die Erstellung der Serienprüftechnik, die Produktzertifizierung oder System-Untersuchung genutzt werden.
Unterstützung Zertifizierung
Jedes Produkt, das auf den Markt kommt, muss bestimmten Anforderungen entsprechen. Hierzu existieren eine Vielzahl von Vorgaben und Normen, deren Einhaltung nachgewiesen werden muss. Im Bereich Funkelektronik ist das für Europa die Richtlinie „2014/53/EU“ (RED), die alle Vorgaben und Prüfungen enthält, die zum CE-Kennzeichen führen. Die Messungen werden in speziellen Unternehmen, den zertifizierten Prüflabors, durchgeführt. Da zumeist das Gesamtprodukt zertifiziert werden muss und hierin die Leistung von IK Elektronik nur einer von vielen Bestandteil ist, begleiten und unterstützen wir diese Zertifizierung und rechnen nach tatsächlich entstehendem Aufwand ab. Im Regelfall sind wir bei den Messungen im Prüflabor anwesend um Probleme schnell und unkompliziert zu lösen und den Prozess zu beschleunigen und zu vereinfachen.
Industrialisierung
Die Überführung des entwickelten Produkts in die nachfolgende Produktion erfordert weitere Arbeiten und Aufwände. Bereits während der Entwicklung findet eine enge Abstimmung zwischen dem Entwicklungsteam und der Elektronikfertigung bei IK Elektronik statt, um die Fertigbarkeit sicherzustellen und zu optimieren. Dazu gehört auch die Aufstellung eines Fertigungs- und Prüfkonzepts für die Serie. Das Prüfkonzept ist Bestandteil der Entwicklungsleistung.
Ein Fertigungskonzept erstellt in der Regel der spätere Fertiger. Für die Erstellung von Fertigungshilfsmitteln, Werkzeugen und Prüfmitteln erstellt IK Elektronik oder der spätere Fertiger ein separates Angebot.
Qualitätssicherung, Projektmanagement, Dokumentation, Produktion
Der gesamte Entwicklungsprozess ist bei IK Elektronik detailliert beschrieben, eingebettet in das Qualitätsmanagementsystem nach ISO-9001:2015. Es existieren zweckmäßige Vorgabedokumente und Regeln. Jedes Entwicklungsprojekt ist in Meilensteine untergliedert, die in der Regel den Musterphasen entsprechen. Jeder Meilenstein hat konkrete technische, kaufmännische und terminliche Ziele, die nachgewiesen werden müssen. Der Nachweis erfolgt durch Aufzeichnungen, Muster, die Abarbeitung von Prüfungen und Tests und die geforderte Dokumentation. Nach Abschluss der Arbeiten zu einem Meilenstein erfolgt ein Freigabeprozess durch Projektleiter, Entwicklungsleiter und weitere Beteiligte. Bei konkretem Interesse erläutern wir Ihnen gerne weitere Details.
Ganz wesentlich für den Erfolg eines Entwicklungsprojekts ist das Projektmanagement. Bei IK Elektronik wird das Projektmanagement immer durch einen leitenden Entwicklungsingenieur übernommen. Er hat die notwendigen Fachkenntnisse und Erfahrungen und arbeitet selbst an der Entwicklung mit. Er koordiniert alle Arbeiten bei IK Elektronik, überwacht die Projektdurchführung im Vergleich zur Planung und hält engen Kontakt mit dem Kunden. Der Projektleiter prüft Entwicklungsergebnisse und berichtet direkt an den Entwicklungsleiter. Unsere Kunden haben damit immer einen direkten und schnellen Draht zum Fachmann, ohne Umwege.
Als Dienstleister erbringen wir alle Leistungen für unsere Kunden und liefern neben den entstehenden Mustern auch die technische Dokumentation. Diese besteht aus Anforderungen, Stücklisten, Schaltplänen und Zeichnungen, Beschreibungen, Simulationen, Messergebnissen, Firmware-Quelltexten und anderen wichtigen Informationen. Die Ergebnisse unserer Arbeit werden unseren Kunden zur weiteren Nutzung zur Verfügung gestellt. Unsere Kunden erhalten damit transparent alle Informationen, Muster und Nutzungsrechte des entstehenden Produkts.
Eine nachfolgende Fertigung des entwickelten Produkts bei IK Elektronik ist möglich, jedoch nicht Bedingung für die Durchführung eines Entwicklungsauftrages. Auch unsere Elektronikfertigung steht Ihnen mit auf Funkelektronik spezialisierter Technik und darauf ausgerichteten Prozessen zur Verfügung. Bereits während der Entwicklung geben wir gern ein Angebot für die nachfolgende Fertigung ab.
Agiler Prozess und SCRUM? – Selbstverständlich!
Agilität im Entwicklungsprozess, also die Anpassung an geänderte Anforderungen, neue Erkenntnisse oder geänderte Ressourcen ist für IK Elektronik eine notwendige und daher auch selbstverständliche Herangehensweise. Die Qualität des Produkts und die Einhaltung der getroffenen terminlichen und technischen Vereinbarungen stehen für uns an oberster Stelle.
Dazu haben wir im Laufe unserer langjährigen Tätigkeit als Entwickler für Funkprodukte ein gut funktionierendes und effizientes Projektmanagementsystem herausgebildet. Es besteht aus:
- einer Multiprojektplanung, welche die Grob-Planung aller Projekte in allen Entwicklungsteams und die verfügbaren Teamressourcen abbildet und
- einer Detailplanung für jedes Projekt, in der die technischen Anforderungen, die Aufgabenteilung im Team und die Detailaufgaben erfasst sind
Auch wenn wir SCRUM nicht dem Namen nach anwenden, so ist unser über die Jahre gewachsenes System doch größtenteils deckungsgleich und nutzt gleiche Strukturen und Methoden wie SCRUM:
- Das funktionierende Produkt ist wichtiger als die Einhaltung eines Plans. Pläne können in Absprache angepasst werden.
- Nur eine gute vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unseren Kunden führt zu optimalen Ergebnissen.
- Die Entwicklungsleistung wird durch unsere Entwicklungsingenieure erbracht. Ihr Know How und ihre Leistungsbereitschaft sind entscheidend, unterstützt von den notwendigen Werkzeugen und Hilfsmitteln.
- Wir arbeiten in kleinen Teams mit 2 bis 5 Mitarbeitern.
- Es findet ein täglicher Abgleich im Team und ein wöchentlicher Abgleich zwischen allen Teams statt.
- Isoliert arbeitende Projektleiter gibt es nicht. Die Teamleiter leiten die Projekte, arbeiten stets im Projekt mit und übernehmen die Rolle der „Scrum Master“.
- „Product Owner“ ist der Entwicklungsleiter, der klare Vorgaben definiert, jedoch in die Detailplanung und -arbeit der Teams nicht eingreift.
- Der Entwicklungsprozess gliedert sich in Zwischenschritte, die Meilensteine (ähnlich den „Sprints“), die aufeinander aufbauen.
- Über einen Qualifikations- und Freigabeprozess für jeden Meilenstein ist die Qualität der Entwicklungsergebnisse sichergestellt.
- Ein ausgefeiltes Wissensmanagement sorgt für Transparenz und Nachvollziehbarkeit der Ziele, Methoden und Ergebnisse.
- Für eine ständige Verbesserung von Leistung und Qualität sorgen zusätzlich Lessons Learned Auswertungen und Weiterbildungsmaßnahmen.